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9 berühmte Beispiele, wie Stottern hilft, Star-Karriere zu machen

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Für viele Menschen ist die eigene Sprechstörung wie ein Gift, das den Traum von einer großen Karriere mit Ruhm und Renommee bereits in der Wiege tötet. Wie soll das auch funktionieren? Die meistens in der Kindheit erfahrene Peinigung aufgrund des Stotterns und Anders-Seins prägt das gesamte Leben; formt einen zurückhaltenden, gar auf Rückzug bedachten Charakter. Man meidet die Öffentlichkeit, scheut das Rampenlicht, und gibt sich mit einem unscheinbaren, mediokren Leben zufrieden. Zufrieden auf dem Friedhof der toten Träume.

Muss das sein?

Nein! So zeigen diverse Erfolgsgeschichten in der Entertainmentwelt der Stars, dass eine glorreiche Karriere zu Ruhm und Ehre auch mit Stottern und Redehemmung möglich ist.

Bei den folgenden prominenten Persönlichkeiten ging der Traum nicht nur TROTZ der Sprechstörung in Erfüllung, sondern wahrscheinlich gerade WEGEN des Stotterns!

Unter den Comedians

Den Anfang macht ein englischer Komiker, oder – wenn man so will – ein komischer Engländer: Rowan Atkinson, besser bekannt in seiner Rolle als Mr. Bean.

Er war der erste nicht-animierte Kinofilm, den ich als Kind gesehen hatte: Mr. Bean – Der ultimative Katastrophenfilm. Ich liebte den stummen, skurrilen, brabbelnden Humor des englischen Schauspielers! Wer nicht?

Hätte ich damals als 11jähriger gewusst, dass mein Kinoheld, den ich mir nicht zum Vorbild nehmen wollte, ebenfalls wie ich in seinen jungen Jahren so schwer stotterte, so wäre er mir wahrscheinlich noch sympathischer gewesen. Erst 20 Jahre später erfuhr, dass „Herr Bohne“

in seinem Heranwachsen wegen seines lustigen Aussehens und seines Sprechfehlers (das aufgrund des Mobbings entstand!?) gehänselt wurde. Erst mit Beginn seines Studiums bekam er das Stottern in den Griff.  Tja, seine Komik in der Optik und im Sprechverhalten hat Rowan grandios für sich genutzt, meine ich zu behaupten!

Schließlich repräsentiert er genau diese beiden vermeintlichen Mäkel als weltberühmte Mr. Bean-Figur: lustiges Aussehen, abenteuerliche Mimik und ein Sprechverhalten, das keine klaren Wörter hören lässt, sondern eher ein außerirdisches Gebrabbel, als könne er nicht richtig sprechen. Konnte er auch damals nicht – und hat diese Unfähigkeit in eine lukrative Fähigkeit umgebaut, mit der er Millionen Pfund verdiente, und Millionen andere Menschen zum Lachen brachte. Nicht über ihn, sondern mit ihm! Wenn am Ende beide lachen, war es wahrlich guter Humor!

Unter den Musikern

Ähnlich inspiriert von den eigenen sprachlichen Unzulänglichkeiten gab sich ein anderer Brabbel-Kaudawelsch-Künstler: Scatman John

Biiiibababadabop!

Du erinnerst dich an das One-Hit-Wonder? I’m a Scatman!

Als Kind litt Mr. John sehr unter seinem Stottern. Und so dachte er sich wohl, wenn ich schon nicht so verständlich reden kann, dann scatte ich halt und mach eine Musikkarriere!

Wer kannte schon den sonderbaren musikalischen Stil namens Scatten vor Scatman John in den 90er Jahren? Also ich nicht.

Wenn wir schon vom Scatten sprechen, ist das Rappen ja nicht mehr weit. Dabei ist es schwer vorstellbar, dass ein so selbstbewusster US-Rapper wie Kendrick Lamar tatsächlich stotterte! Bei Hits wie D.N.A., H.U.M.B.L.E, oder mein Favorit „Swimming Pools“, wo die Wörter sich fast überschlagen aber immer im Takt bleiben, scheint eine Stottervergangenheit sehr weit hergeholt.

Und dennoch: Er ist ein weiterer Beweis, dass trotz sprachlichen Schwierigkeiten ein Millionenverdienst durch schnell gesprochene Wörter absolut möglich ist! So tat er in einem Interview kund, warum er mit dem Rappen begann. „Als Kind stotterte ich. Deswegen habe ich all meine Energie in die Musik gelegt. So verarbeite ich meine Gefühle und Gedanken, ohne die ganze Zeit verrückt zu werden.”

Ich selbst komme zwar nicht an seinen Umsatz heran, doch auch ich war irgendwann ab meiner späten Jugendzeit mehr und mehr fürs Rappen bekannt, als für mein Stottern! Rap und Poetry half mir nicht nur bei der Bewältigung meiner Gefühlswelt, sondern sogar dabei, das Stottern zu überwinden. Daher kann ich mich gut mit der Person Kendrick Lamar identifizieren, weniger mit seinen Songtexten.

Falls du Kendrick Lamar nicht kennen solltest, wirst du von diesem Rap-Künstler definitiv gehört haben: Eminem.

Was, Eminem hat gestottert???

Nein, hat er nicht. Jedoch half er einem anderen ganz berühmten Musikstar, das Stottern in den Griff zu kriegen und seine Musikkarriere zu beginnen. Die Rede ist von Ed Sheeran.

Wo Sprachtherapien und Homöopathie nicht helfen konnte, war es wieder einmal die Musik, die diesen Job übernahm. Ed‘s Vater schenkte ihm zum neunten Geburtstag eine CD von Eminem. Die gefiel ihm so sehr, dass er die Songs auswendig lernte und deren Texte mitsprach. Egal wie schnell Eminem auf diesen Platten rappt, Mr. Sheeran imitierte ihn und das Stottern gab irgendwann auf.  Sein Interesse für Musik dagegen bekam Flügel und führte ihn auf die größten Bühnen der Welt.

Man sieht: Musikmachen und flüssig Sprechen ist eben zu teilen reine Übungssache! Nicht jeder übt effektiv, doch in Ed’s Fall können wir festhalten: Das Üben hat sich gelohnt!

Unter den Sexsymbolen

Tja, wie schaffe ich nun den Übergang vom irischen Singer/Songwriter des 21. Jahrhunderts zur Ikone und Sexbombe der 50er und 60er Jahre? Manchmal sind tolle Übergänge auch überbewertet und so stelle ich vor: Marylin Monroe

Ihr weltberühmter Name ist übrigens gar nicht ihr richtiger Name. Geboren wurde sie nämlich als Norma-Jeane Mortenson. Überrascht?

Vielleicht überrascht dich noch mehr, dass auch dieses Showtalent stotterte. Wegen eines schizophrenen Zusammenbruches wurde ihre Mutter eingeliefert werden. Das psychosomatische Resultat dieses Dramas hieß für little Norma offenbar: Stottern.

Erst in der High School bekam sie ihr Sprechen langsam unter Kontrolle: Es sei denn, sie wurde nervös und das alte Muster griff erneut.

Was Pamela Anderson für die Männerwelt in den 90er verkörperte, war Ms Monroe 30 Jahre früher: Das Sexsymbol schlechthin. Unterstrichen hat sie diesen Status durch ihre erotische Sprechweise mit den hauchigen Vokalen. Dies war kein Marketing-Geniestreich, sondern resultierte offenbar aus einem vorangegangenen Intensivtrainings, um ihre Stottersymptomatik zu überwinden!

Man könnte fast sagen: Ihre schwierige Sprechvergangenheit und daraus entsprungene Schüchternheit hat markant zu ihrem sexy Charme und Berühmtheitsgrad beigetragen! Noch immer thront sie auf zahlreichen Bildern und Postern dieser Welt, und sie bleibt unvergessen.

Unter den Politikern

Apropos Thron! Den bestieg 1936 im Vereinten Königreich kein geringerer als Prinz Albert, der als King George VI. nicht nur einen besonderen Platz in den royalen Geschichtsbüchern Großbritanniens innehatte. Was er damals noch nicht ahnen konnte: Er schrieb sogar Filmgeschichte! Vier Oscars war der Jury die Geschichte des sensiblen und stotternden Thronfolgers wert.

The King’s Speech erschien 2010 in den Kinos mit Schauspieler Colin Firth in der Hauptrolle. Das Drama zeigt besonders die Zusammenarbeit mit dem unorthodoxen Autodidakt und Sprechtherapeut Lionel Logue, der ihm nach 30 Jahren endlich Abhilfe verschaffen konnte, auch wenn der unverhoffte König das Stottern wohl nie wirklich überwinden konnte. Heutzutage kennen auch die Menschen außerhalb des Königreichs diesen wunderbar menschlichen Sonderfall der britischen Thronfolge hauptsächlich aufgrund des Films und seines Stotterns. Ruhe in Frieden, eure Hoheit!

Auch in der präsidentiellen Demokratie der USA findet sich ein erwähnenswerter Fall von Stottern. Und zwar nicht vor hundert Jahren, sondern ganz zeitnah: US-Präsident Joe Biden erinnert sich ebenfalls an eine Stottervergangenheit, über die er bereits ganz offen und mutmachend in der Öffentlichkeit sprach.

Wie ich selbst, behalf auch er sich früher an Gedichten und rezitierte sie sogar vorm Spiegel. Seine Texte für Reden teilt er immer ganz genau auf und markiert nach bestimmten Wörtern und Abschnitten eine Pause. Joe Biden wollte zum Vorbild vieler Stotternder Menschen werden, und schaffte dies auch!

Anhand seiner Geschichte lässt sich erkennen: Die Disziplin im Kampf gegen Stottern kann sich auch positiv auf die Disziplin in der Karriere übertragen. Und wer sich durch Hänseleien nicht unterkriegen lässt, ein dickes Fell bekommt, um es dann erst recht allen anderen zu zeigen, der kann es weit bringen – mitunter zum mächtigsten Mann der Welt, politisch gesehen.

Unter den Schauspielern

Doch kommen wir zurück zum Film und zu zwei der größten Hollywoodstars überhaupt. Der erste ist niemand geringeres als: Bruce Willis

In seiner Biografie, die im Jahr 2001 erschien, gestand der gute Bruce, gestottert zu haben. Eine Sprachtherapie zu Universitätszeiten half ihm nicht so sehr wie das, was viele Menschen sogar ohne Stotterprobleme scheuen und fürchten: die Bühne!

Jedes Mal, wenn er in die Rolle eines anderen schlüpfte, entschlüpfte er damit seinem Stottern. So kam der Stirb Langsam-Star überhaupt erst zum Schauspiel.
Im Rahmen der Eröffnung des American Institute für Stuttering verriet er in seiner emotionalen Rede: “Das härteste, an das ich mich erinnere war, als Kind zu stottern. Mein Rat an alle Menschen hier ist, sich von niemandem als Außenseiter abzustempeln zu lassen!“ Und wahrscheinlich würde Mr. Willis jedem Stotterndem außerdem noch raten können: Rauf auf die Bühne, geh Theater spielen! Diese Methode half ihm nicht nur zu einer erfolgreichen Schauspielkarriere, sondern auch, das Stottern aus dem Weg zu räumen!

Genauso schien es auch dem zweiten Schauspiel-Star ergangen zu sein: Samuel L. Jackson

Ein Arzt legte dem stotternden Samuel ans Herz, einer Theatergruppe beizutreten. Der Rest ist Geschichte. Über 160 Filme und 13 Serien-Auftritte beruhen auf dieser Entscheidung und haben ihn weltberühmt gemacht. An manchen Tagen sucht das Stottern den in die Jahre gekommen Pulp Fiction-Star wieder heim. Sein eigenwilliger Geheimtipp dagegen: Fluchen! Und zwar mit all den dazugehörigen Schimpfwörtern!

Was zum Teufel soll die Scheiße, Sam?

Aber wenn’s hilft…

Nach diesen 9 Promis können wir zusammenfassen: Ob Sänger, Schauspieler, Politiker oder sogar Könige – manche Sprechstörung war der Grund, warum wir manche Künstler und Promis überhaupt als solche kennen!

Was lernen wir daraus?

Zu Stottern heißt nicht, seine Träume nicht zu erfüllen. Stottern ist nicht dein Schicksal, sondern dein Schicksal wird sein, was du daraus machst.

Und wie wir an diesen tollen und sicher außergewöhnlichen Beispielen sehen, kann Stottern sogar ein Vorteil, oder sagen wir, die Grundlage sein, für eine atemberaubende Karriere und Erfolgsgeschichte.

So frage ich dich: Was willst du aus deinem Leben machen?

Nicht das Stottern hält dich von deinem Traumleben ab, sondern dein Denken über das, was möglich ist.

Und wenn du denkst, Stottern sei dein unüberwindbares Schicksal, ist das zwar dein gutes Recht, aber allein dein subjektiver Glaube, nicht die objektive Tatsache. Viele Menschen haben bewiesen, dass sie es zu überwinden wussten, und manche für sich sogar Nutzen konnten!

Willst du dazugehören? Wenn ja, hoffe ich, wir lernen uns kennen! Dafür gibt es den 100-Tage Onlinekurs „FLOWtential Stottern war gestern“.

Ob mit Stottern oder ohne – was du aus deinem Leben machst, liegt an DIR! Alles fängt bei einer starken Entscheidung an. Vielleicht wirst du ja sogar noch eine vorbildliche Berühmtheit!?

Gruß mit Hut

dein FLOWmaker Markus 🙂